Tumorerkrankungen im Gehirn
Ausführliche Informationen über Tumorerkrankungen im Gehirn finden Sie in der gleichnamigen Krebshilfe Broschüre
Man unterscheidet zwei Formen von Hirntumoren, in Abhängigkeit vom Gewebetyp von dem die Krebserkrankung ausgeht: Primäre Hirntumore (= hirneigene Tumoren) haben von Zellen der Gehirnsubstanz, der Hirnhäute, Hirnnerven und Hirnanhangsgebilden ihren Ursprung. Die sekundären Hirntumore werden durch Absiedelungen (Metastasierung) von anderen Krebserkrankungen (z.B. Brust- oder Lungenkrebs) im Gehirn gebildet.
Die nachfolgenden Informationen beziehen sich ausschließlich auf primäre Hirntumore.
Trotz intensiver Forschungen gibt es derzeit keine Kenntnis über auslösende Ursachen bzw. Risikofaktoren des Hirntumors. Bisher lassen sich kaum tatsächlich beeinflussbare Risiken benennen.
Handy- und Smartphone-Benützung und andere Geräte, die ein elektromagnetische Feld ausstrahlen (Elektro-Smog) stellen nach derzeitigem Wissensstand kein unmittelbares Risiko dar, jedoch ist ein vernünftiger Umgang damit zu empfehlen. Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüsse, Schädelhirntrauma, Stress und außergewöhnlichen psychischen Belastungen sind nicht in Zusammenhang mit Hirntumoren zu bringen. Ebenso ist die Exposition gegenüber Chemikalien und Pestiziden an der Entstehung von Hirntumoren nicht ursächlich beteiligt.
Für Hirntumore gibt es keine typischen Warnsignale, sie können lange Zeit ohne Symptomatik verlaufen. Neu auftretende Kopfschmerzen, besonders Nachts oder in den frühen Morgenstunden, können ein Alarmsignal sein. Tumorbedingte Kopfschmerzen nehmen innerhalb kürzester Zeit an Intensität zu und sind unempfindlich gegenüber „normalen“ Kopfschmerzmitteln.
Weitere Symptome, die auf Hirntumoren hindeuten können sind:
Krampfanfälle (unkontrollierte Entladungen von Nervenzellen), sogenannte neurologische Herdzeichen sowie Nervenausfälle die zu Gesichtsmuskellähmungen, Seh- und Sprachstörungen, unkoordinierten Bewegungen bzw. Ungeschicklichkeiten führen. Darüber hinaus können Übelkeit, Erbrechen; hormonelle Störungen und besonders auch Persönlichkeits- und Wesensveränderungen auf einen Hirntumor hinweisen.
Die Verdachtsdiagnose „Hirntumor“ erfordert wegen der möglichen einschneidenden persönlichen, prognostischen und therapeutischen Konsequenzen eine umfangreiche Methodik um die Erkrankung zu verifizieren bzw. auszuschließen.
Die Erhebung der Krankengeschichte und die Ergebnisse der körperlichen Untersuchungen können dann folgende weiterführende diagnostische Tests notwendig machen:
Neurologische Untersuchung, Computertomographie (CT), Kernspintomographie, Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
Bei der Wahl der Behandlungsmethode sind Art (histologischer Typ, häufig auch bestimmt durch Biopsie), Lage und Ausbreitung des Tumors entscheidend. Die wichtigste Therapieform ist die Operation, bei der die Schädeldecke geöffnet werden muss. Dank mikrochirurgischer Operationstechniken ist diese Behandlungsmethode heute mit einem wesentlich geringeren Risiko behaftet als früher. Die operative Entfernung des Tumors unter Schonung des umgebenden Gehirngewebes ist hier oberstes Prinzip.
Oft ist die vollständige Entfernung des Tumors nicht möglich, d.h. es verbleiben Tumorzellen im Normalgewebe verteilt. Diese Zellen werden durch entsprechende Zusatzbehandlungen wie Strahlen- und / oder Chemotherapie bekämpft.
Den genauen Zeitpunkt und die Art der Kontrolluntersuchungen (Labor- und bildgebende Untersuchungen) nach abgeschlossener Therapie bestimmt der Arzt aufgrund des individuellen Krankheitsbildes.