2008

Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Kampagnen des Jahres 2008:

Die Darmspiegelung: jetzt schmerzfrei und sicher mit dem „Qualitätszertifikat“

Die Darmspiegelung (Koloskopie) gilt als „Goldstandard“ in der Darmkrebsfrüherkennung. Die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) startet nun gemeinsam mit dem Hauptverband und der Österreichischen Krebshilfe eine Qualitätsoffensive zugunsten der Patienten: Das „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge“ – ein Gütesiegel für Ärzte und Kliniken mit qualitätsgesicherter Koloskopie.

Die Koloskopie dient zur Krebsvorsorge, Früherkennung, Diagnose und Therapie in einem: Wird dabei ein Darmpolyp entdeckt, kann er in den meisten Fällen sofort mittels Schlinge und Strom abgetragen werden. Diese Untersuchung hatte jedoch viele Jahre bei der Bevölkerung einen schlechten Ruf. Dies vor allem aufgrund negativer Erfahrungen, die auf die „alte Untersuchungsweise" mit steifen, unflexiblen Geräten und die fehlende Möglichkeit einer schonenden Prämedikation zurückzuführen sind. Die ÖGGH und die Krebshilfe kämpften deshalb viele Jahre um die Einführung der „sanften" Koloskopie. Dabei erhält der Patient eine Kurzanästhesie, mit der er die Untersuchung nicht mehr spürt, die zum Einsatz kommenden Geräte sind modern und flexibel.

Einführung der "sanften" Koloskopie

Das Jahr 2006 stand bei der Krebshilfe und der ÖGGH ganz unter dem Zeichen der Darmkrebsvorsorge und der Einführung der „sanften" Koloskopie. Die Kampagne im TV und in den Printmedien – die unter dem Titel „Keine Ausreden mehr: Aus Liebe zum Leben" stand, brachte einen sensationellen Erfolg: Noch nie zuvor haben so viele Menschen in Österreich eine Darmspiegelung durchführen lassen, dies zeigt auch eine Spectra Umfrage: Waren 1996 46 % der Österreicher überzeugt, dass eine Koloskopie nur notwendig ist, wenn man Symptome aufweist, so sahen zehn Jahre später schon 82 % der Österreicher ein, dass eine Koloskopie auch notwendig ist, wenn man sich gesund fühlt.

Die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie hat in jahrelangen Verhandlungen und Bemühungen gemeinsam mit dem Hauptverband das „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge" ins Leben gerufen. Dieses Zertifikat ist ein Gütesiegel, das für die Qualitätssicherung der endoskopierenden Stelle steht. 215 Ärzte und Abteilungen haben dieses „Qualitätszertifikat" für 2008 erhalten.

„Nach dem Scheitern der Verhandlungen im Sommer 2006 für eine österreichweite Lösung, die gleichzeitig auch eine sinnvolle Qualitätskontrolle mit sich gebracht hätte, sind in allen Bundesländern Einzelverträge geschlossen worden, die sich sowohl in der Honorarhöhe, besonders aber auch in den verlangten.

Qualitätsanforderungen unterscheiden," erklärt Univ. Doz. Dr. Werner Weiss von der ÖGGH. „In großer Sorge um eine adäquate Qualitätssicherung bei der Koloskopie haben wir uns daher entschlossen, in Zusammenarbeit mit dem Hauptverband und der Österreichischen Krebshilfe dieses einheitliche Qualitätszertifikat zu schaffen."

Die Krebshilfe unterstützt diese so wichtige Initiative: „Wir bedanken uns ausdrücklich bei der ÖGGH, allen voran Doz. Werner Weiss, für den jahrelangen „Kampf". Ein besonderer Dank geht auch an alle 215 Ärzte und Abteilungen, die beim „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge" mitmachen," freut sich Krebshilfe Geschäftsführerin Doris Kiefhaber und sagt gleichzeitig noch mehr Unterstützung zu: „In unserer neuen Broschüre „Darmkrebsvorsorge" und unter www.krebshilfe.net haben wir ALLE Adressen dieser teilnehmenden Stellen aufgelistet."

Kriterien für das Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge

Folgende Leistungen der Qualitätssicherung bestätigt das „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge":

>> Qualifiziertes Personal
Die Qualität des Facharztes hängt eng mit seiner Erfahrung zusammen. Das Qualitätszertifikat geht daher nur an jene Stellen, die mindestens 300 Koloskopien jährlich durchführen.

>> Polypektomie in einem Untersuchungsgang
Die zertifizierten Stellen können einen Darmpolyp, wenn er im Rahmen der Koloskopie entdeckt wird, sofort abtragen. Der Patient muss sich nicht nochmals einer Koloskopie unterziehen.

>> „Waschmaschine" zur Gerätedesinfektion
Wie bei allen Untersuchungen ist auch bei der Koloskopie die Hygiene ein wesentliches Kriterium. Die zertifizierten Stellen verfügen zur Säuberung und Desinfektion der Koloskopie-Geräte über eine so genannte „Waschmaschine".

>> Regelmäßige Hygienekontrollen
Die zertifizierten Stellen sind verpflichtet, eine jährliche Überprüfung der Hygienequalität nach adäquatem Standard vorzunehmen.

>> Kreislaufüberwachung und Notfallausrüstung
Der Zertifikatsinhaber ist verpflichtet, den Zustand des Patienten während der Untersuchung laufend zu überwachen und für den Bedarfsfall eine Notfallausrüstung bereit zu haben.

>> Beratungsgespräch
Die zertifizierte Stelle ist verpflichtet, die standardisierte Patienteninformation gemeinsam mit dem Rezept oder den Arzneimitteln für die Darmvorbereitung spätestens 24 Stunden vor der Koloskopie an den Patienten auszuhändigen. Darüber hinaus werden in einem Aufklärungsgespräch eine genaue Instruktion zur Durchführung der Darmreinigung gegeben und noch eventuell offene Fragen geklärt.

>> Angebot einer Prämedikation (»sanfte Koloskopie«)
Der Zertifikatsinhaber ist verpflichtet, dem Patienten eine Prämedikation anzubieten. Dieser soll aber auch entscheiden können, ob er auf eine Prämedikation verzichten möchte.

>> Komplette Video-Koloskopie
Alle zertifizierten Stellen führen eine vollständige Video-Koloskopie durch.

>> Nachbetreuung
Der Zertifikatsinhaber ist verpflichtet, den Patienten während der gesamten Untersuchung bis zur Entlassung aus der ärztlichen Obsorge zu beobachten und zu betreuen.

>> EDV-Dokumentation
Alle zertifizierten Stellen sind zur Datenerfassung und Dokumentation verpflichtet.

Das „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge" gilt bis Jänner 2010. Ab Februar des nächsten Jahres werden die Zertifikate neu vergeben. Die Adressen der Zertifikatinhaber sind in der neuen Krebshilfe-Broschüre „Darmkrebsvorsorge" aufgelistet. Eine Suchmaschine unter www.krebshilfe.net bietet online Zugriff auf diese Adressen.

Krebshilfe-Veranstaltungen im Darmkrebs-Monat März

11. März 2008, Wien: Wiener Darmkrebstag 2008

17.00 – 20.00 Uhr, Museumsquartier, Arena 21, Eintritt frei

Information und Anmeldung:
Wiener Krebshilfe,
Theresiengasse 46,
1180 Wien
Tel.: 01/402 19 22
Fax: 01/408 22 41
E-Mail: service(at)krebshilfe-wien.at
www.krebshilfe-wien.at

1. April 2008, Salzburg: Informationsabend „Darmkrebs"

16.00 – 17.00 Uhr, LKH Salzburg, 3. Medizin. Onkolog. Ambulanz, Eintritt frei

Information: Krebshilfe Salzburg,
Tel.: 0662/4482-2881,
E-Mail: krebshilfe.salzburg(at)aon.at
www.krebshilfe-sbg.at

keine Anmeldung erforderlich

Durch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen im Rahmen unserer Kampagnen ist es in den vergangenen Jahren gelungen, das Bewußtsein zur Vorsorge und Früherkennung von Krebs in der österreichischen Bevölkerung zu forcieren. Dabei widmen wir uns vor allem vier Schwerpunkten: Gesunde Ernährung, Nichtrauchen, Melanom-Prävention und gynäkologische Prävention.

Weltweit erkranken jährlich rund 15 Millionen Menschen an Krebs, rund 40.000 davon in Österreich. Speziell für diese Patienten, aber auch für deren Angehörige startet die Krebshilfe eine österreichweite Informations- kampagne unter dem Titel „Sie sind nicht allein.“ Denn niemand in Österreich muss mit der Diagnose Krebs allein fertig werden. Die Beraterinnen der Österreichischen Krebshilfe nehmen sich Zeit, hören zu und helfen. Kostenlos, anonym und 40-mal in ganz Österreich.

Der TV-Spot der Kampagne wurde Dank der Unterstützung der langjährigen Partner EURO RSCG Vienna (Albert Essenther) und close up Film (Max Wilhelm) in Wien gedreht. Die Österreichische Krebshilfe dankt dem gesamten Team für den tollen karitativen Einsatz. Ein besonderer Dank geht an den Regisseur Markus Seilern, an die großartige Hauptdarstellerin Cornelia Köndgen und den Sprecherinnen u.a. auch Ulrike Beimpold.

Der TV-Spot geht von 17.3. bis Ende April im ORF und ATV on air, unterstützt von einem Radio Spot auf Ö3.

TV-Spot

Der TV-Spot der Kampagne wurde Dank der Unterstützung der langjährigen Partner EURO RSCG Vienna (Albert Essenther) und close up Film (Max Wilhelm) in Wien gedreht. Die Österreichische Krebshilfe dankt dem gesamten Team für den tollen karitativen Einsatz. Ein besonderer Dank geht an den Regisseur Markus Seilern, an die großartige Hauptdarstellerin Cornelia Köndgen und den Sprecherinnen u.a. auch Ulrike Beimpold. 

Forderung nach mehr Lebensqualität für Krebspatienten

Im Rahmen der Kampagne fordert die Österreichische Krebshilfe auch verbesserte Rahmenbedingungen zur Steigerung der Lebensqualität für Krebspatienten. Der Forderungskatalog geht von der Neuregelung der Anträge für Kuraufenthalte über die Einrichtung von speziellen Reha-Kliniken für unterschiedliche Tumordiagnose bis hin zur gesetzlichen Regelung der Behinderungseinstufung und der Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess. Die Österreichische Krebshilfe agiert dabei als überparteiliches, unpolitisches und ausschließlich den Patienten verantwortliches Sprachrohr.

Forschungsförderungspreis

Der Vorstand der Österreichischen Krebshilfe hat anlässlich der Kampagne auch den Forschungsförderungspreis 2008 ausgeschrieben. Dabei können Forschungsprojekte zu Maßnahmen zur Krankheitsbewältigung und Verbesserung der Lebensqualität von Krebspatienten eingereicht werden. Der Forschungsförderungspreis ist in der Höhe von € 50.000 einer der höchst dotierten in Österreich.

20 Jahre Hautkrebsvorsorge der Österreichischen Krebshilfe

Seit 20 Jahren informiert die Österreichische Krebshilfe gemeinsam mit der Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie über den richtigen Umgang mit der Sonne: „Sonne ohne Reue“ ist das Markenzeichen für Hautkrebsaufklärung und Vorsorge in Österreich. Neben der Internet-Sonnenplattform www.sonneohnereue.at, der Dermatologen-Suchmaschine und der neuen Broschüren „Sonne ohne Reue“ stehen Aktionstage in den Bundesländern auf dem Programm.

Die Aktion "Sonne ohne Reue"

1988 startete die Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie gemeinsam mit den führenden Medizinern Univ.Prof.Dr. Hubert Pehamberger und Univ.Prof.Dr. Michael Kunze die Aktion „Sonne ohne Reue“. Damals galt es noch als besonders „chic“, aus dem Urlaub „sonnenverbrannt“ zurückzukommen, es war sogar der Inbegriff an „gesundem Aussehen“. Über die Gefahren des Sonnenbadens wurde nicht gesprochen. Seit damals hat sich jedoch viel verändert..

Die Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie informieren die Bevölkerung unermüdlich über die Gefahren des falschen Umgangs mit der Sonne: Millionen an Informationsbroschüren wurden kostenlos in Bädern, auf der Straße, in Kindergärten und an Schulen verteilt. Zahlreiche Informationsveranstaltungen in ganz Österreich zum Thema Hautkrebsvorsorge werden jährlich abgehalten. Vielen Menschen ist mittlerweile bewusst, dass ein „Rösten“ in der Sonne nicht nur zur vorzeitigen Hautalterung und Hauterkrankungen, sondern vor allem zu Hautkrebs führen kann. .

Trotzdem lassen noch immer viele Betroffene zu lange Zeit verstreichen, ehe sie nach ersten auftretenden Symptomen einen Arzt aufsuchen. „Unsere Botschaft lautet: Hautkrebs ist heilbar, wenn der Tumor frühzeitig erkannt und operativ entfernt wird,“ bekräftigt Univ. Prof. Dr. Hubert Pehamberger, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie..

Mit der Kampagne „Sonne ohne Reue“ möchte die Österreichische Krebshilfe vor allem aufklären: „Wir wollen keine Ängste vor der Sonne schüren, sondern darauf hinweisen, dass der richtige Sonnenschutz wichtig und notwendig ist und ein Selbstverständnis für den richtigen Umgang mit der Sonne schaffen,“ erklärt Krebshilfe-Präsident Univ. Prof. Dr. Paul Sevelda. Denn der vernünftige Umgang mit der Sonne ist der wesentlichste Faktor der Hautkrebsvorsorge..

Unterstützt werden Krebshilfe und Dermatologen auch heuer wieder von der Österreichischen Apothekerkammer. „Mit den ersten Sonnenstrahlen stellen sich bei uns Glücksgefühle ein. Doch sollte unbedingt bedacht werden, dass die Haut Schutz vor UV-Strahlen braucht. Die Apotheker beraten bei der Auswahl des richtigen Sonnenschutzes und helfen auch gerne mit, die so wichtige Aufklärungsarbeit der Krebshilfe zu unterstützen,“ argumentiert die Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Mag.pharm. Dr.phil. Christiane Körner ihr Engagement. Die Krebshilfe-Broschüren „Sonne ohne Reue“ sind ab Mai kostenlos in allen österreichischen Apotheken erhältlich..

Aktinische Keratose: Noch Vorstufe oder schon Krebs?

In den letzten Jahren verzeichnete vor allem der nach wie vor weniger bekannte „helle Hautkrebs“ einen Anstieg. Auffallend ist dabei, dass der helle Hautkrebs im Gegensatz zum malignen Melanom nicht mehr wie früher als „Erkrankung des höheren Alters“ gilt, sondern immer mehr auch junge Menschen betrifft. Ursache für den hellen Hautkrebs ist – ebenso wie beim besser bekannten Melanom – intensive Sonnenbestrahlung. .

Wie beim Melanom ist auch beim hellen Hautkrebs der Übergang zwischen gutartigen und bösartigen Hautveränderungen fließend. Während aktinische Kreatosen früher als gutartige Vorstufen von Hautkrebs angesehen wurden, sind sich Experten heute einig, dass sie bereits als Frühstadien des hellen Hautkrebs gewertet werden müssen. „Aktinische Keratosen sind durch UV-Strahlung hervorgerufene „Läsionen“, die sich meist durch mehrere rötliche, krustige Erhebungen auf der Hautoberfläche bemerkbar machen,“ erklärt dazu Univ. Prof. Dr. Hubert Pehamberger. Bevorzugte Stellen für die Entstehung von aktinischen Keratosen sind jene Körperregionen, die verstärkt der Sonne ausgesetzt sind, also ungeschützte Kopfhaut, Stirn, Ohrmuscheln, Lippen, Nacken oder auch Handrücken..

Da die UV-Strahlung nicht nur einzelne Stellen, sondern immer ganze Hautgebiete schädigt, treten aktinische Keratosen in so genannten „Feldern“ auf. Jedes „Feld“ der sonnengeschädigten Haut enthält unterschiedliche Stadien von aktinischen Keratosen – von der noch nicht sichtbaren Zellveränderung bis hin zum Plattenepithelkarzinom. Aktinische Keratosen werden heute also als nichtinvasive Plattenepithelkarzinome in situ betrachtet.

Sponsoren

Ein großes Dankeschön an alle Unterstützer, Sponsoren und Partner der Aktion!

Das Pink Ribbon ist das internationale Zeichen der Solidarität mit Brustkrebspatientinnen und Ausdruck der Hoffnung auf Heilung.

Die Idee für eine »rosa Schleife« hatte 1992 Evelyn Lauder, die Schwiegertochter der Gründerin des Kosmetikunternehmens Estée Lauder und wurde zur weltweiten Brustkrebsaktivistin. Jedes Jahr findet aus Anlass des Brustkrebsmonats Oktober die Pink Ribbon Aktion statt.

Hier finden Sie mehr Information zur Pink Ribbon Aktion 2008


Mehr Information zum Thema Krebsvorsorge

Hilfreiche Information!

Alle wissenswerten und relevanten Inhalte zum Thema Krebsvorsorge finden Sie in unseren Broschüren:

  • Krebsvorsorgebroschüre für Frauen
  • Krebsvorsorgebroschüre für Männer
  • Gesunde Ernährung - Ernährungstipps um das Krebsrisiko zu senken
  • Sonne ohne Reue - Verantwortungsvoller Umgang mit der Sonne
  • u.v.m.

Zu unseren Broschüren