Zum Weltnichtrauchertag schlägt die Österreichische Krebshilfe einmal mehr Alarm: Täglich sterben mehr als zwei Österreicher an den Folgen von Passivrauch. Vielen Menschen ist die Gefährlichkeit des Passivrauchs aber noch immer nicht bewusst. Die Krebshilfe fordert alle Verantwortlichen auf, Nichtraucher sowie vor allem Kinder und Jugendliche vor Passivrauch zu schützen.
Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie gefährlich Passivrauchen ist. Mit jeder brennenden Zigarette gelangt eine Vielzahl von tödlichen Substanzen in die Luft. In Innenräumen kann das fatale Folgen haben: Das europäische Expertenforum „Smoke Free Partnership“ berichtet von jährlich rund 79.500 Menschen, die in den 25 EU-Ländern an den Folgen des Passivrauchens sterben. Darüber hinaus erhöht langjähriges Passivrauchen das Risiko einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) um 48 %. „Nichtraucher, vor allem Kinder und Jugendliche müssen unbedingt vor Passivrauch geschützt werden,“ fordert Krebshilfe Präsident Univ. Prof. Dr. Paul Sevelda. „Wir appellieren daher nicht nur an Eltern und Erziehungsberechtigte, sondern auch an Entscheidungsträger der öffentlichen Hand, diesen Bevölkerungsgruppen das Recht auf eine rauchfreie Umgebung zu garantieren,“ so Sevelda.
Risiko-Multiplikator Passivrauch
Rauchen und Passivrauchen ergeben in Kombination mit weiterer Schadstoffbelastung einen gefährlichen Mix: „Chronische Bronchitis- und Lungenemphysemformen werden zu 80 % durch Tabakkonsum – aktiv wie passiv – hervorgerufen,“ erklärt der Pneumologe und Präsident der Krebshilfe Oberösterreich Prim. Dr. Herwig Schinko. „Kommt zum Tabakkonsum eine oder mehrere Schadstoffbelastungen dazu – wie beispielsweise am Arbeitsplatz eines Schweißers, Lackierers etc. – erhöht sich das COPD-Risiko um das 14-fache!“. Eine auf der ‚International ATS Conference’ in San Diego im Mai 2009 präsentierte Studie zeigt deutlich: Schadstoffbelastung alleine erhöht das COPD-Risiko um das 2-fache, Rauchen um das 6-7-fache. Die Kombination aus Schadstoffbelastung und Rauchen jedoch lässt das Risiko auf das 14-fache hinaufschnellen. Besonders gefährlich ist Passivrauch für Asthma-Patienten. Die medikamentöse Asthmakontrolle wird dadurch erschwert. Dramatisch ist die Situation bei Kindern. „Asthma-Kinder werden durch rauchende Eltern extrem belastet,“ so der Pneumologe Schinko. „Rauchen die Eltern, ist die Effektivität der Behandlung des Asthma-Kindes wesentlich eingeschränkt.“
„Giftcocktail“ Passivrauch
Von den über 4.800 verschiedenen Substanzen, die im Zigarettenrauch enthalten sind, sind über 60 krebserregend. Diese Substanzen werden nicht nur durch das aktive Rauchen aufgenommen. Sowohl durch den Nebenstromrauch, der von der glimmenden Zigarette in den Rauchpausen ausströmt, als auch durch den vom Raucher wieder ausgeatmeten Hauptstromrauch gelangen die so genannten Tabakfeinstaubpartikel in die Luft. Den größten Teil (85 %) des Zigarettenrauchs in der Raumluft macht der Nebenstromrauch aus. Er hat die gleiche Zusammensetzung wie der vom Raucher eingesogene Hauptstromrauch, enthält aber Schadstoffe in höherer Konzentration.
Krebshilfe-Broschüre „Ratgeber für Raucher, Nichtraucher und Passivraucher“:
Die Broschüre der Österreichischen Krebshilfe ist kostenlos unter service(at)krebshilfe.net oder 01/7966450 bzw. zum Download auf www.krebshilfe.net erhältlich.
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