Hautkrebsvorsorge: „25 Jahre Sonne ohne Reue“

Die erfolgreiche Vorsorge-Kampagne feierte am 18.06. Jubiläum.
Zum 25. Mal startete dieses Frühjahr die Kampagne „Sonne ohne Reue“, die österreichweite Initiative gegen Hautkrebs. Die Österreichische Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie luden aus diesem Anlass gestern Wegbegleiter der Aktion zu einem gemeinsamen Austausch in das Hotel „Das Triest“ ein.

Anlässlich des 25 Jahr Jubiläums der Kampagne "Sonne ohne Reue" luden die Österreichische Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie VertreterInnen der Presse, politische MeinungsträgerInnen und UnterstützerInnen der Aktion "Sonne ohne Reue" im sommerlichen Rahmen des Innenhofes eines Wiener Design-Hotels zu einem Brunch. Die Veranstaltung war sehr gut besucht (u.a. Christine Marek, Maria Rauch Kallat, Andrea Kdolsky, Andrea Händler, Nicole Beutler, Amina Dagi, Uschi Fellner, Josef Probst) und war ein voller Erfolg. Es wurden die bisherigen Meilensteine der erfolgreichen Aktion gewürdigt und ein Ausblick auf die möglichen Schwerpunkte der nächsten Jahre getätigt.

"Wir können wirklich zufrieden sein", resümiert Univ.-Prof. Dr. Hubert Pehamberger,. Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie. "1988, als der stetige Anstieg von Hauttumoren nicht mehr zu übersehen war, startete die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie gemeinsam mit der Österreichischen Krebshilfe die Informationskampagne ´Sonne ohne Reue`. Durch Achtsamkeit und Früherkennung überleben heute vier von fünf Patientinnen und Patienten selbst die gefährlichste Variante von Hautkrebs, das Maligne Melanom."

Unter dem Markenzeichen "Sonne ohne Reue" laufen seither jedes Frühjahr Vorsorgeaktionen, um den Österreicherinnen und Österreichern Sonnenschäden als eine der wesentlichsten Ursachen für Hautkrebs bewusster zu machen und um zu Achtsamkeit und Vorsorge anzuregen. Mit durchschlagendem Erfolg: Obwohl die Krankheitszahlen– weltweit und in Österreich – weiter ansteigen, konnten die Heilungsraten eindrucksvoll verbessert werden. Selbst das maligne Melanom, die tödlichste Form von Hautkrebs, überleben hierzulande heute 80 Prozent der Betroffenen. Vor allem weil sie frühzeitig zur Untersuchung kommen und der Tumor daher meist schon in einem Stadium entdeckt wird, wo er restlos entfernt werden kann.

Zu den Risikofaktoren zählen nicht nur der Hauttyp (heller Hauttyp I und II, verbunden mit der Neigung zum Sonnenbrand) sondern auch die Zahl der Muttermale bzw. atypische Risikomuttermale, genetische Belastungen (d.h. ein Melanom in der Familie oder in der Eigenanamnese) sowie längere Aufenthalte im Freien oder in südlichen Regionen. Eine besonders gefährdete Lebensphase für den Erwerb eines Melanoms stellt die Kindheit dar. "Hier sind spezielle Maßnahmen notwendig", betont Krebshilfe- Präsident Univ. Prof. Dr. Paul Sevelda, "die Österreichische Krebshilfe führt daher seit Jahren pädagogische Aufklärung zum richtigen Umgang mit der Sonne an österreichischen Schulen und Kindergärten durch. Auch heuer werden mit dieser Aktion wieder rund 15.000 Kinder über den richtigen Umgang mit der Sonne informiert."

Fortschritte in der Therapie von Hautkrebs: In der Behandlung und Therapie von Hautkrebs hat es in den vergangenen Jahren große Fortschritte gegeben. Früherkennung und rechtzeitige Entfernung des Hauttumors durch den Dermatochirurgen ist nach wie vor die Therapie der Wahl. Ist es dennoch zur Tochterabsiedelung / Metastasierung gekommen, dann war bis vor kurzem die Prognose schlecht und die Metastasen in ihrem Wachstum kaum aufhaltbar.

In den letzten 3 Jahren hat sich jedoch in der systemischen Therapie des Melanom aber auch des Basalzellkarzinom mehr getan als in den letzten 30 Jahren davor. Es stehen heute wirksame Immuntherapien und zielgerichtete ("targeted") Therapie zur Verfügung, die die Weiterentwicklung in Richtung individueller personalisierter Medizin gestatten. Wir können heute bestimmte Strukturen an der Tumorzelle derart beeinflussen, dass das unkontrollierte Zellwachstum unterbrochen wird. Die bereits im Handel befindliche Substanz "Vemurafenib" hemmt die mutierte BRAF-Kinase in der Signaltransduktion der Melanomzelle und verhindert dadurch, allerdings nur bei Patienten die diese Mutation haben, das Wachstum. Auf unspezifisch jedoch wirksame immunologische Art erhöht ein Antikörper – "Ipilimumab" – die Wirkung von immunologischen Effektorzellen durch Blockade deren Hemmung und führt so zu einer stärkeren T-Zell-Immunantwort gegen den Tumor und einer Hemmung des Wachstums. Beide Substanzen führen nachgewiesen in großen internationalen Studien zu einer Verlängerung des Überlebens bei Patienten mit metastasierendem Melanom und sind in Österreich zugelassen.

Das Basalzellkarzinom, meist ein eher harmloser Tumor, kann jedoch äußerst aggressiv und destruktiv wachsen und war in derartigen Phasen unbehandel- und unbeeinflussbar. Die zielgerichtete Therapie mit dem Hedge-Hog-Inhibitor "Vismogenib" hat erstaunliche therapeutische Erfolge gezeigt.

Klinische Studien mit neuen Substanzen bzw. Kombinationen wurden kürzlich in Chicago beim jährlichen amerikanischen Onkologie-Kongress gezeigt und versprechen, insbesondere als "KOMBO" noch bessere Resultate.

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